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Kardiologie

Freie Stelle in der Kardiologie

Die Kardiologie ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin. Das Herz beschäftigt uns Menschen bereits seit Jahrhunderten – bis in die 1970er Jahre hatten die Tiere allerdings keinen Nutzen davon. Die moderne Kardiologie beginnt 1628, als der englische Arzt William Harvey ein Buch über Herz und Blutgefäße von Tieren veröffentlichte. Augustus Desiré Waller konnte 1887 erstmalig die elektrische Herzaktivität aufzeichnen, was er wiederholt an seinem Hund Jimmy demonstriert hat: Dieser stand mit seinen Pfoten in Gefäßen mit Salzlösung und die Herzströme konnten so abgeleitet werden. 1903 entwickelte der Holländer Willem Einthoven basierend auf seiner Forschung das EKG (Elektrokardiogramm) für die klinische Anwendung. Die Echokardiografie, der Herzultraschall, wird bei Menschen seit 1950 durchgeführt, beim Tier seit 1970 und ist heute ein unverzichtbarer Teil einer kardiologischen Untersuchung.

In der Kardiologie wird das Herz-Kreislauf-System untersucht. Häufige Symptome von Herzerkrankungen sind erschwerte Atmung, Husten (Hund), Leistungsintoleranz oder Schwäche bis hin zu Ohnmachtsanfällen. Ein weiterer häufiger Vorstellungsgrund sind Auffälligkeiten beim Abhorchen, die Ihr Haustierarzt festgestellt hat. Bei Katzen kann zudem eine akute schmerzhafte Lähmung der Hinterbeine durch Blutgerinnsel auftreten. 

Die gesunde Herzfunktion ist von vielen Faktoren abhängig. Die Herzklappen müssen korrekt öffnen und schließen, die mechanische Pumpleistung des Herzmuskels muss ausreichend sein und die elektrischen Funktionen, die sogenannte Reizleitung, muss einen angemessenen Herzrhythmus gewährleisten. Bei Erkrankungen des Herzens können diese Funktionen einzeln oder in Kombination beeinträchtigt sein. Mit Herzultraschall und EKG stehen uns diagnostische Möglichkeiten zur Verfügung, die es uns ermöglichen, schnell und schonend für den Patienten, das heißt nicht invasiv, also ohne in den Körper einzudringen, die verschiedenen Fehlfunktionen zu diagnostizieren.

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Leistungen

Eingehende kardiovaskuläre Untersuchung

An erster Stelle steht eine gründliche Erfassung der Vorgeschichte, der Anamnese. Die klinische Untersuchung beginnt mit der Auskultation (Abhorchen) des Herzens, die Beurteilung der Pulsqualität durch Tasten, die Einschätzung der Schleimhautdurchblutung sowie der Atmung. Herzgeräusche oder Herzrhythmusstörungen können Hinweise auf eine Herzerkrankung sein und sollten stets durch eine weiterführende Diagnostik abgeklärt werden. Für die Einschätzung der Herzgesundheit spielt auch die Herzfrequenz eine wichtige Rolle. Die Pulsqualität liefert wichtige Hinweise auf den Herzauswurf. Durch die Beurteilung des Atmungstyps und die Auskultation der oberen Atemwege und der Lunge können Veränderungen festgestellt werden, die Folge oder auch Ursache einer Herzerkrankung sein können.

 

Echokardiografie

Ein integraler Bestandteil der kardiologischen Diagnostik ist der Herzultraschall (Echokardiografie). Diese Untersuchung erfolgt in der Regel ohne Beruhigungsmittel in seitlicher Lagerung des Patienten auf einem speziellen Tisch. Es ist eine nicht invasive Untersuchungsmethode. Mit einem Ultraschallkopf wird das Herz von unterschiedlichen Positionen an einem sehr modernen, hochspezialisierten Gerät untersucht. Dabei kann die Herzgröße zu verschiedenen Zeitpunkten im Herzzyklus gemessen werden. Undichtigkeiten von Herzklappen, Druckunterschiede zwischen Herzkammern, angeborene oder erworbene Engstellen im Herz sowie die Funktion des Herzmuskels können mit Dopplerultraschall beurteilt werden. Weitere mögliche Verfahren sind der Gewebedoppler sowie eine Kontrastmittel-Echokardiografie.

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Kurzzeit-EKG

In rechter Seitenlage werden dem Patienten fünf Elektroden an den Gliedmaßen angelegt und die elektrische Aktivität des Herzens abgeleitet. In einem Zeitraum von nur wenigen Minuten kann man mit diesem Kurzzeit-EKG vor allem Herzrhythmusstörungen (Erregungsbildungs- und Leitungsstörungen) erfassen.

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Langzeit-EKG (Holter- oder 24 h-EKG)

An der Brustwand werden Klebeelektroden befestigt, die mit einem Verband oder Body gesichert werden und mit einem tragbaren EKG-Gerät verbunden sind. Damit soll das Tier seinem normalen Tagesablauf (außer Baden) nachgehen. Ein Langzeit-EKG hilft insbesondere bei der Beurteilung von Herzrhythmusstörungen über einen längeren Zeitraum (z. B. bei rassetypischen Herzmuskelerkrankungen von Dobermännern und Boxern), zur Diagnostik von Ohnmachtsanfällen (Synkopen) von Hunden und Katzen und auch zur Kontrolle nach bereits begonnener Therapie gegen Herzrhythmusstörungen.

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Röntgenuntersuchung/Strahlendiagnostik

Für die Röntgenuntersuchung wird der Patient auf einem Tisch gelagert und einmal in Seitenlage und einmal in Brust-Bauch-Lage geröntgt (ebenfalls in der Regel ohne Beruhigungsmittel am wachen Patienten). Der häufigste Grund für ein Röntgenbild ist beim Hund Husten, bei der Katze Atemnot. Je nach Fragestellung kann auch eine Durchleuchtung angezeigt sein. Die Röntgenuntersuchung des Brustkorbs gestattet eine Einschätzung des Brustkorbes mit all seinen Organen. Insbesondere die Lunge und deren Durchblutung sind hier von Interesse, da diese im Herzultraschall nur unzureichend dargestellt werden können. So können Folgen einer Herzerkrankung oder Begleiterkrankungen erkannt werden. Die Beurteilung der Herzsilhouette kann Hinweise auf eine Herzinsuffizienz oder Klappenerkrankungen geben.

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Blutdruckmessung

Der Blutdruck kann bei Hunden und Katzen ähnlich wie bei Menschen gemessen werden und sollte sogar in einem ähnlichen Bereich liegen, der obere (systolische) Blutdruck zwischen 110 und 140 mmHg, der untere (diastolische) Blutdruck bei 60 bis 80 mmHg. Die Untersuchung sollte in möglichst ruhiger Umgebung und entspannter Situation am wachen Patienten erfolgen. Die Blutdruckmanschette wird dabei an einer der vier Gliedmaßen (meist Vordergliedmaße) oder am Schwanzansatz angebracht.

Beratung, Therapieempfehlung und Kontrolluntersuchungen

Nicht nur zur Erhebung des Vorberichts, sondern auch nach Diagnosestellung ist die Kommunikation zwischen Ihnen als Tierhalter und uns ein außerordentlich wichtiges Element. Nach der Untersuchung besprechen wir ausführlich mit Ihnen das weitere Vorgehen, die Bedeutung der Diagnose, ob und welche Therapieempfehlung wir geben und wann Kontrolluntersuchungen sinnvoll sind.

Versorgung von Notfällen

Patienten mit Atemnot, Herzbeuteltamponaden (Erguss im Herzbeutel, der die Herzfunktion beeinträchtigt) oder schweren Herzrhythmusstörungen sind klassische Notfälle in der Kardiologie. Eine medikamentelle Notfalltherapie sowie Punktionen von Ergüssen in Brustkorb oder Herzbeutel werden durchgeführt. Außerdem sind wir im Bereich der stationären Therapie auf unserer Intensivstation mit einer modernen und großen Sauerstoffbox für die Therapie von Hunden und Katzen mit Atemnot ausgestattet. Ihr Tier wird bis zur Stabilisierung intensivmedizinisch überwacht.

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Zuchtzulassungsuntersuchung

Für die Rassen, bei denen vor Zuchteinsatz eine kardiologische Untersuchung gefordert wird, können wir diese auch im Rahmen des Collegium Cardiologicum e. V. (CC) sowie PawPeds anbieten (www.collegium-cardiologicum.de). 

Bei der Zuchtzulassungsuntersuchung denken Sie bitte daran, den Stammbaum Ihres Tieres mitzubringen und mindestens 15 Minuten vor dem offiziellen Termin einzutreffen, damit die Daten aufgenommen werden können. Die Kosten für einen Herzultraschall im Rahmen des Collegium Cardiologicum e.V. liegen bei 185 €. Weitere Kosten entstehen, wenn für bestimmte Rassen weiteren Untersuchungen (EKG/Langzeit-EKG) gefordert werden.

Besondere Ausstattung

Echokardiografie (GE Vivid E95)

PC-EKG

Langzeit-EKG-Geräte

Blutdruckmessgeräte (Doppler und High-Definition-Oszillometrie)

Ausstattung zur Notfalltherapie (Sauerstoff, Medikamente, Punktionsbedarf)

Dr. Katrin Birka

Oberärztin (KARDIOLOGIE)

Dr. Florian Traub

Tierarzt (KARDIOLOGIE)